Überblick über den Fuhrpark
Tatsächlich war beim Familientag des THW fast alles genau so wie in den Vorjahren: Mehr als tausend Menschen strömten den ganzen Tag über auf das Gelände in der Lahnstraße („die ersten standen schon eine halbe Stunde vor der Eröffnung vor den Toren“). Einziger Wermutstropfen waren ein paar kurze Regenschauer am Nachmittag und ein heftiges Gewitter etwa 30 Minuten vor dem offiziellen Ende.
Jeweils am Fronleichnamstag lädt der THW-Ortsverband Bensheim die Bevölkerung dazu ein, sich über Arbeit und Aufgaben der Bundesbehörde zu informieren, mit den Mitgliedern ins Gespräch zu kommen und den professionellen Fuhrpark genau unter die Lupe zu nehmen. Während sich also die Väter die technischen Finessen der Einsatzfahrzeuge und Gerätewagen erklären ließen, kletterten die Sprösslinge in die Fahrzeugkabinen der hoch professionell ausgerüsteten „Riesen“. Nicht nur die Mega-Hüpfburg war stundenlang vom Nachwuchs belagert, auch bei verschiedenen Stationen, an denen man beispielsweise auf einem Gabelstapler seine Geschicklichkeit testete, Nägel mit Wucht in einen Holzbalken hämmern oder zuvor selbst gebastelte Boote auf einer Wasser-Rennbahn ausprobieren konnte, standen die Kids Schlange.
Eine von vielen Attraktionen war ein Teleskoplader, der schwindelfreie Besucher auf einer Arbeitsbühne bis auf 13 Meter Höhe schraubte – mit traumhaftem Überblick auf die Stadt und die Bergstraße.
Als Schwerpunktthema beim Familientag 2019 hatten das THW „Führung und Kommunikation“ ausgewählt. Mit von der Partie waren benachbarte Ortsverbände, und Vertreter weiterer Hilfsorganisationen wie Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz und DLRG, mit denen das THW eng zusammenarbeitet.
Viele spektakuläre Notfälle
Gerade in den vergangenen zwölf Monaten musste das örtliche THW vermehrt mit seinen Spezialfahrzeugen und -geräten ausrücken. Besonders spektakuläre Vorfälle waren die Einrichtung einer Notverglasung an der Liebfrauenschule – notwendig geworden durch den Amoklauf eines Wildschweins durch Tür und Fenster –, die Bergung von zwei Toten bei einem Flugzeugabsturz in Schwanheim, die Behebung von Sturmschäden am Dach der Karl–Kübel-Schule oder erst jüngst Absicherungsarbeiten am Melibokus. Dort drohten nach starken Regelfällen an verschiedenen Stellen Erdrutsche. Dazu kommt die Unterstützung von Polizei und Feuerwehren bei schweren Verkehrsunfällen.
Örtlich, regional, überregional aber eben auch international ist das THW in ständiger Bereitschaft. Oliver Schweikart gehört wie vier seiner Kollegen aus Bensheim der Einsatzgruppe Bergung/Ausland an. Er hat eine besondere Ausbildung genossen und muss sich alle fünf Jahre neu zertifizieren lassen, außerdem nimmt er regelmäßig an Übungen in Frankreich, Österreich und der Schweiz teil.
Angefordert wird die Sondereinheit, der cirka 90 Personen angehören, jeweils durch offizielle Hilfeersuchen durch die UN, die EU oder die Bundesregierung – etwa bei Tsunamis, Erdbeben und anderen Katastrophenfällen.
Zu einem gelungenen Fest gehören natürlich auch ausreichend Essen und Trinken und fetzige Musik. Für all das war beim Familientag gesorgt. Die Band „Greenhouse Spirit“ unterhielt die Besucher mit schmissigen Melodien, und an den Verpflegungsstationen gab es ausreichend Gegrilltes, vegetarische Gerichte und kühle Getränke. Festzelt und ein gemütlicher Biergarten boten ausreichend Platz für kurze Verschnaufpausen.